Alp´n´Gold, das Buch zum Blog!

Hallo meine lieben und treuen Blogleser!

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Ich freue mich über Ihre Buchbestellung, Ihre Tintenfee, Helga F. Würtz

Freitag, 28. November 2014

Das Christkind-Anfassen

Ich freute mich in meiner Kindheit ungebremst auf einen Sonntag im Advent. Hier spielte Mohle, meine beste Oma der Welt, eine besondere Rolle. Als eine Hobby-Psychologin hatte sie die wertvolle Gabe, sich in Kinderseelen hineinzuversetzen. So pflegte sie mit uns Kindes-Kindern und ihren Patenkindern das „Herzklopfen-Ritual“ mit dem „Christkind-Anfassen“.

Meine Mutter hatte aus diesem kindergekrönten Anlass gleich im Anschluss an den Advent-Gottesdienst das Mittagessen parat, damit wir losziehen konnten, solange unser Dorf noch in der Sonne strahlte. Zudem wurde ein Wetterumschwung mit heftigen Schneefällen erwartet. Endlich - dick eingemummt – war es soweit. Unser Ziel war das „kleine Karo“, so hieß die „karge Hütte“, mit dem warmen Ofen in in der Mitte. Es war ein beschwerlicher Weg, sich durch den massigen Neuschnee zu arbeiten. Da brauchten wir manchmal schon doppelt so lange als nur eine halbe Stunde. Jeder hatte wertvolles Gut in seinem dünnhäutigen Leinenrucksack zu befördern. Zudem war noch ein Geschenk für das Christkind im Gepäck, das unversehrt oben ankommen sollte.

Wir Kinder stapften unermüdlich durch den meterhohen Schnee, ging es doch heute „um sehr viel“ für uns, an Konsum nicht verwöhnten Walser Kinder. Auch der „Platzhirsch“, jung an Jahren, gehörte zu uns. Mohle als eine knubblig runde Frau kam durch diese weißen Massen nicht so schnell voran, so dass  wir Kinder allesamt in einem konkurrierenden Eifer den Weg mehrmals zurücklegten, nur um unserer liebsten Mohle eine möglichst gute Spur zu bahnen. Wir konnten es nicht erwarten, schnell unser Ziel zu erreichen. Unsere Vorfreude veranlasste Herzklopfen und Ausgelassenheit im frischen Schnee, und ließ uns nicht spüren, wie neben den Händen auch die Zehen fast zu Eiszapfen wurden, in dieser  Dezember-Kälte, und das in absolut winddurchlässigem Winterkleid und nimmerwarmem Schuhwerk. Da kam es auch mal vor, dass einer seine wertvolle Fracht beim ungestümen Toben in dem vielen lockeren Schnee verlor. Dieses Mal war es ich, ausgerechnet mein Rucksack mit mühselig übers Jahr gesammelten Kerzenresten und vielen Streichhölzern war untergetaucht in der weißen, pulvrigen Masse. Ich versuchte, mich etwas abseits in den hohen Schnee sacken zu lassen, damit Mohle nicht sehen konnte, wie verzweifelt ich über diesen schlimmen Verlust weinen musste. Meine Tränen waren wie hingetackert von dieser frostigen Kälte, und mein Gesicht begann schmerzhaft zu brennen. Denn nur ich bekam dieses wichtige Utensil in mein Gepäck. Den Burschen traute Mohle nicht in ihrer Vorsichtigkeit, sich diese Sachen für ein spielerisches Zündeln zu sichern. Als der “Platzhirsch“ mich schon entdeckte, ließ ich ihn schnell mein Malheur wissen.  Da hatte er auch schon meinen leicht  angefrorenen Rucksack in Händen, jedoch sämtlicher Inhalt unbrauchbar geworden. Jetzt vertraute er mir ganz leise ins Ohr seine „heimliche Fracht“, und schnell wechselten wir gegen ein Ehrenwort unsere Rucksäcke. Ich war so unendlich froh und erleichtert, was ich diesem guten und stillschweigenden Freund niemals vergessen habe...........

Neugierig, wie es weiter geht?

Die ganze Geschichte gibt es in meinem Buch 
Alp´n´Gold, rot-weiss-rote Kurzgeschichten.
Das Büchlein ist unter anderem hier erhältlich ->
www.alpngold.at

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