„Maria
Lichtmess“ – endlich – der Weihnachtsbaum fliegt raus, und wenn wir mit Oma
Olga beim Halb-Sechs-Uhr-Schlagen Selbstgebuttertes auf selbstgebackenem Brot
essen, ist’s schon wieder hell! Das ist Lichtmess. Besser gesagt, das war
Lichtmess - während meiner glücklichen Kindheit im Bergdorf Riezlern.
Heute bestimmt die Müllabfuhr, wenn der
Weihnachtsbaum rausfliegt! Aber für mich hat er ein Bleiberecht bis Lichtmess,
am 2. Februar. Und wenn er noch so arm an Nadeln ist, weil meine Katzen bei
Walser Vollmond rund um den Nadelkönig und zwischen seinen Ästen toben, stelle
ich ihn in meinem geliebten „Zauberhaus“ behutsam zur Seite. Sein vorletztes
Stündchen schlägt erst an „Lichtmess“, wenn er nur hinters Haus befördert wird,
bis er am nächsten frostigen Winterabend im offenen Kaminfeuer lodert und wir mit
seinem Knistern bei Apfelküchle und Beerenpunsch die Weihnachtszeit Revue passieren
lassen. Erst dann hat sein letztes Stündchen geschlagen, mit königlichem
Nutzen, mein wertvoller, selbst geholter Walser Tannenbaum.
Dieses
katholische Ritual, das mir meine Oma als bodenständige Walserin lehrte, ist
noch immer in mir verankert und bedeutet das Ende der 40-tägigen
Weihnachtszeit. Einfach ein Brauch, der mich in dieser Zeit immer wieder an
meine beste Oma der Welt erinnert, die mir einen unbezahlbaren Reichtum an
Ritualen vererbte..............
Die ganze Geschichte gibt es in meinem Buch
Alp´n´Gold, rot-weiss-rote Kurzgeschichten.
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Eure Tintenfee Helga